Südtirolo Pride is coming!

ROAD TO PRIDE

28.06.2025 BZ 🌈

Willkommen auf dem Portal der ersten Südtiroler Pride!

Hier findest du alle News zu unseren Veranstaltungen und wie du zum Gelingen dieses historischen Moments beitragen kannst!

Unsere Road to Südtirolo Pride: gaining momentum reißt uns mit einer Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten mit. Ihr Höhepunkt wird die Südtirol Pride am 28. Juni 2025 sein, ein großer Protest mit einer Parade.


Design Idea

LOGO

In der Mitte des Logos befindet sich eine König-Laurin-Rose, ein lokales Symbol für Widerstandsfähigkeit und Schutz. Der Legende nach waren es diese Rosen, die die Entführung von Prinzessin Similde durch den König enthüllten. Und als der König in einem Rachefeldzug versuchte, sie zu zerstören, scheiterte er: Das Rosenfeld ist noch heute in der Morgen- und Abenddämmerung sichtbar.

Um die Rose herum befindet sich eine Hornotter, ein weiteres mächtiges lokales Schutzsymbol. Die gewählten Farben spiegeln die Farben unserer Flaggen wider und repräsentieren unsere Gemeinschaft in all ihren Nuancen, ein unteilbarer Teil unserer Provinz.

Der dornige Stiel der Rose und der geschuppte Rücken der Schlange, beide schwarz, erinnern an den Schmerz, die Ungerechtigkeit und den Tod, die LGBTQIA+-Personen in ihrem Kampf für eine bessere Zukunft erleiden. Unsere Gemeinschaft hält zusammen, schützt ihre verletzlichsten Teile und kann niemals ausgelöscht werden.

NAME

Als Pride-Verein ist es unser Hauptziel, Räume für Dialog und Reflexion über gesellschaftliche Normen zu schaffen. Um Gemeinschaften aufzubauen, die nicht den vorgegebenen gesellschaftlichen Mustern entsprechen, kann es hilfreich  – und in bestimmten Phasen sogar notwendig – sein, sich einen Namen zu geben. Als LGBTQIA+-Personen wissen wir das genau. Worte sind besonders dann entscheidend, wenn man nicht in der Norm vor-gesehen ist. Sie ermöglichen es uns, uns auszudrücken, uns zu begegnen und uns zu identifizieren. Durch Worte entstehen konkrete Möglichkeiten, Räume für Nähe, Austausch und konstruktive Auseinandersetzung zu schaffen.

Wir möchten jedoch vermeiden, abstrakt oder verallgemeinernd über diese Konzepte zu sprechen, denn unser Fokus liegt auf unserer lokalen Realität. Eines der größten Hindernisse für ein gemeinschaftliches Engagement in unserer Provinz ist der Mangel an Orten und Gelegenheiten für Austausch – zwischen den Sprachen, aber nicht nur. Gleichzeitig erleben wir eine tiefgehende Kluft zwischen den Sprachgruppen, die normalisiert wird und bis heute unseren Alltag prägt.

Die Entscheidung, unsere erste Pride „Südtirolo Pride“ zu nennen, basiert vor allem auf zwei Überlegungen:

  • Dem Wunsch, den Begriff „Südtirolo“ in Kontinuität mit der politischen Vision Alexander Langers zu verwenden. Langer bleibt auch 30 Jahre nach seinem Tod ein Beispiel für die wichtige, wenn auch unbequeme, Infragestellung fester Identitätskategorien. Sein Ansatz bestand darin, sich in die Perspektive anderer hineinzuversetzen – nicht nur durch Identifikation, sondern durch eine bewusste Verschiebung der eigenen Identitätskonzepte.
  • Dem Bestreben, unsere erste Pride mit einem translinguistischen Begriff zu benennen, der unseren Wunsch nach einer wahrhaftig mehrsprachigen Gemeinschaft widerspiegelt. Dies bringt Herausforderungen mit sich: eine kritische Reflexion über die Machtverhältnisse zwischen den Sprachen, ein bewusster Sprachgebrauch, die Problematisierung der Dominanz des Italienischen in der mündlichen intergruppalen Kommunikation in der Stadt sowie die Schwierigkeit, außerhalb bestimmter städtischer Räume oder Bildungsstufen eine gemeinsame Sprache zu finden.

Grote (2012, The South Tyrol Question 1866–2010) stellt fest, dass Alto Adige und Südtirol nicht bloß sprachliche Varianten sind, sondern Ausdruck der Versuche, ein Territorium sprachlich zu beanspruchen.

Mit dem (ironischen und spielerischen) Namen „Südtirolo“ distanzieren wir uns von der Vorstellung einer einzigen, exklusiven Aneignung des Territoriums. Stattdessen möchten wir neue, flexiblere Perspektiven ausprobieren. Denn als LGBTQIA+-Personen wissen wir genau, dass Worte, wenn sie zu Etiketten werden, auch Vorurteile, Gewalt und die Vereinfachung einer sich ständig wandelnden Realität transportieren können.

Wir verstehen dieses Experiment als einen Versuch – nicht mehr und nicht weniger.
Jede Definition einer Gruppe bleibt immer ein vorläufiger Akt. Auch jede Erklärung zur Verwendung bestimmter Begriffe ist zwangsläufig unvollständig, da sie an einen spezifischen historischen und sozialen Kontext gebunden ist. Etwas oder jemand wird sich immer unseren Kategorien und Erwartungen entziehen, denn Erfahrung existiert nicht in einem reinen, unveränderlichen Zustand. Sie wird konstruiert, mitgestaltet und neu interpretiert, indem wir den Meinungen und Perspektiven – ob persönlich oder kollektiv – eine Bedeutung verleihen.

Heute versuchen wir, uns als Teil einer imaginären, aber dennoch real erfahrbaren Gemeinschaft zu definieren – einer Gemeinschaft, die kreative Wege des Zusammenlebens findet und kontinuierlich neue Räume schafft. Eine Gemeinschaft, die sich an der Grenze bewegt – physisch und metaphorisch – und immer wieder versucht, sie zu überschreiten.

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